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3 soziale Volunteerings, die du sogar remote machen kannst

Geschrieben von Felix Hannemann | 13.09.2022 12:23:36

Auf purpozed könnt ihr Non-Profit-Organisationen durch den Einsatz eurer fachlichen Fähigkeiten unterstützen. Ihr könnt euch aber auch sozial engagieren. Hierbei seid ihr in direktem Kontakt mit bedürftigen Menschen: Ob Kinder mit schwierigen Startbedingungen, benachteiligte Jugendliche oder Geflüchtete – sie alle würden sich über eure Hilfe sehr freuen. Das geht auch digital, also komplett unabhängig von eurem Standort. Wie? Das zeigen wir euch hier.

Inhalt dieses Artikels

 

Volunteering #1: Biete benachteiligten Jugendlichen eine Perspektive

Die Herausforderung

Auch wenn die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland sehr niedrig ist, gibt es immer noch mehr als 500.000 Jugendliche, die von der guten Lage am Arbeitsmarkt nicht profitieren. Sie haben schwierige Startbedingungen.

Sie sind arbeitslos oder stecken in Maßnahmen des Übergangssystems – 2,13 Millionen Menschen bis zum Alter von 34 Jahren bleiben so ohne berufliche Qualifikation. Dies kostet den Staat jährlich 4,3 Milliarden Euro. Es sind Jugendliche und junge Erwachsene, auf die wir nicht verzichten können.

Die Initiative

Die gemeinnützige Initiative JOBLINGE engagiert sich für diese jungen Menschen. Das Ziel: echte Jobchancen und eine nachhaltige Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft.

In einem mehrmonatigen Programm lernen die Teilnehmenden, welcher Beruf zu ihnen passt, welche Stärken sie besitzen und wie sie sich richtig bewerben. Dabei legen die JOBLINGE Wert auf eine ganzheitliche Förderung, um auf möglichst viele Situationen im Berufsalltag vorzubereiten, wie zum Beispiel den richtigen Umgang mit Kritik. Dazu zählt auch, privat eine gute Grundlage zu schaffen – zum Beispiel durch die Vermittlung von Kenntnissen über gute Ernährung oder Work-Life-Balance.

Der größte messbare Effekt der Initiative ist der volkswirtschaftliche Nutzen: Die jungen Menschen werden zu aktiven Mitgliedern der Gesellschaft und zahlen Steuern und Sozialbeiträge, statt Leistungen zu empfangen.

Die direkten, öffentlich geförderten Programmkosten (knapp 3.600 Euro pro Teilnehmenden plus die Kosten für Sozialleistungen während der Programmdauer) sind bereits nach 17 Monaten für den Staat günstiger als eine reine Fortzahlung der Sozialleistungen. Nach dreieinviertel Jahren ist die vollständige Amortisation erreicht. Nach zehn Jahren ergeben sich Gesamteinsparungen von knapp 140.000 Euro für jeden nachhaltig vermittelten Jugendlichen.

Die nicht messbaren, emotionalen Effekte kann man nicht mit Geld aufwiegen.

So kannst du helfen

Neben Mentorings organisieren die JOBLINGE für die Jugendlichen eine Reihe an Workshops. Und hier kommst du ins Spiel: Du konzipierst in Absprache mit den pädagogischen Mitarbeitenden der JOBLINGE einen Workshop zu einem der weiter unten genannten Themen und führst diesen mit einer Gruppe von Jugendlichen durch. Und das geht vollständig digital, also unabhängig von deinem Standort.

Du solltest deinen vorbereiteten Workshop einmal pro Monat und insgesamt mindestens sechs Mal leiten. Ein Workshop dauert 2-3 Stunden. Inklusive Vorbereitung solltest du für dieses Engagement demnach rund 20 Stunden Zeit einplanen.

Aktuell suchen die JOBLINGE auf purpozed ehrenamtliche Helfer*innen für die folgenden Workshop-Themen:


Volunteering #2: Per “DigiTandem” zu mehr Chancen- und Bildungsgerechtigkeit für Kinder mit schweren Startbedingungen

Direkt zum Engagement “DigiTandem”auf purpozed

Die Herausforderung

In einer perfekten Welt hat jedes Kind die gleichen Chancen auf eine schöne Zukunft – in der Realität sieht das leider anders aus. Zentrale Voraussetzungen für die Integration in Schule und Gemeinschaft sind Sprach- und Lernkompetenzen. Eltern von Kindern mit erschwerten Startbedingungen haben oft mehrere Jobs oder sehr viele Kinder und daher gar nicht die Zeit, sich selbst verstärkt einzubringen. Oft haben sie selbst Sprachprobleme.

Kinder brauchen Menschen, die ihnen zuhören, ihnen Anregungen geben, sie ermutigen und mit Freude unterstützen – auch außerhalb der Familie. Je früher die Förderung beginnt, desto wirkungsvoller ist sie.

Die Initiative

Die bereits im Jahr 2014 gegründete Non-Profit-Organisation „KinderHelden“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Lösung dieses Problems. Sie stellt Kindern erwachsene Mentor*innen
zur Seite und vermittelt ihnen somit eine Art Patenschaft auf Zeit.

Die ehrenamtlichen Mentor*innen schenken ihren Schützlingen Zeit und Aufmerksamkeit. Sie geben den Kindern Anregungen und helfen ihnen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.

Dabei konzentriert sich KinderHelden auf Kinder im Grundschulalter, um möglichst frühzeitig mit der Förderung zu beginnen. Mit diesem präventiven Ansatz fördert KinderHelden nicht nur Integration und Chancengerechtigkeit, sondern auch soziale Kompetenzen und die Resilienz der Kinder.

Zwischenzeitlich fördert die Initiative jedes Jahr über 1.100 Kinder. Umfassende Auswertungen zeigen die große positive Wirkung der Mentoring-Projekte..

So kannst du helfen

Es gibt noch viele Kinder, die sich eine individuelle Unterstützung wünschen und benötigen. Und hier kommst du ins Spiel: Werde Kinderheld*in. Das geht auch digital, also komplett unabhängig von deinem Standort: Triff dich mit einem Kind zweimal pro Woche virtuell zum Lernen, zum Beispiel per Videocall. So bildet ihr gemeinsam ein sogenanntes „DigiTandem“.

Neben der schulischen Förderung steht hierbei auch die außerschulische Unterstützung der Kinder im Fokus. Gemeinsam lernen, lachen, einander zuhören und trotz räumlicher Distanz Nähe aufbauen. Das schafft eine ganz besondere Bindung. Du als Mentor*in bist Ansprechpartner*in, Unterstützer*in, Vertrauensperson und Freund*in.

Die Welt aus Kinderaugen sehen, das ist etwas ganz Besonderes. Der Austausch mit den Kindern ist so bereichernd und ihre Entwicklung mitzuerleben und sie zu fördern ein
großes Glück. Die Kinder wiederum erleben ihre Mentor*innen als große Freunde, die ihnen mit vielen Tipps zur Seite stehen und freuen sich voller Stolz über jede gemeinsame Minute.

An dieser Stelle möchten wir euch noch zwei Mentor*innen-Stimmen mitgeben, die einen sehr schönen Einblick in diese Engagement-Möglichkeit vermitteln:

“Meine Mentee ist immer sehr motiviert, Schulaufgaben zu machen und hatte bis jetzt immer Lust zu telefonieren. Am Ende unserer Telefonate spielen wir oft „ich sehe was, was Du nicht siehst.”

“Auf einmal die Verantwortung für ein Kind zu haben und zu sehen, wie man in das Herz geschlossen wird – das war eine unheimlich tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte!”

Übrigens: Jede*r kann Kinderheld*in werden! Du brauchst keine besonderen pädagogischen Vorkenntnisse. Stattdessen solltest du offen, verantwortungsbewusst und konfliktfähig sein und natürlich Freude am Umgang mit Kindern haben. Im Rahmen eines bewährten Einführungsprogramms wirst du gut auf deine Rolle als Kinderheld*in vorbereitet.

Zum Engagement “DigiTandem”auf purpozed


Volunteering #3: Hilf ukrainischen geflüchteten Schüler*innen beim Deutschlernen

Direkt zum Engagement “Deutschkurs für Ukrainer*innen” auf purpozed

Die Herausforderung

4.300.000 Kinder wurden seit Beginn des Kriegs aus der Ukraine vertrieben. Das ist mehr als die Hälfte aller 7,5 Millionen ukrainischen Kinder. Insgesamt 500.000 ukrainische Kinder und Jugendliche werden aufgrund des Kriegs in Deutschland erwartet.

Die meisten von ihnen sprechen kein Deutsch. Aber genau das ist von elementarer Bedeutung, nämlich um möglichst schnell wieder ein einigermaßen normales Leben führen zu können, um neue Freundschaften und Kontakte zu knüpfen und um dem Unterricht an deutschen Schulen möglichst schnell folgen zu können.

Die Initiative

Die Non-Profit-Organisation “Lern-Fair” setzt sich dafür ein, dass alle 500.000 Schüler*innen unkomplizierte Unterstützung bei der Ankunft in Deutschland erhalten. Für diese Mission braucht sie viele ehrenamtliche Helfer*innen. Und hier kommst du ins Spiel.

So kannst du helfen

Mit nur wenigen Stunden deiner Zeit kannst du ukrainischen geflüchteten Schüler*innen Perspektiven eröffnen. Und das geht so: Das Lern-Fair-Team hat gemeinsam mit Expert*innen zwei Online-Kursformate vorbereitet, zwischen denen du wählen kannst, um ukrainische Schüler*innen beim Deutschlernen zu unterstützen. 

In deinem Sprachpraxis-Kurs unterstützt du die Kinder dabei, ihre Deutschkenntnisse durch Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben zu verbessern und zu festigen. 

In deinem Konversationskurs liegt der Fokus auf dem Üben von Alltagskonversationen. Wir schulen dich für die Gestaltung deines Deutschkurses und stellen dir Material zur Verfügung, mithilfe dessen du deinen Kurs selbstständig planst und durchführst. 

Beide Kurse kannst du vollständig digital, also unabhängig von deinem Standort, durchführen.

Die einzige Voraussetzug sind fließende Deutschkenntnisse (mind. C1). Erfahrungen im Unterrichten von Deutsch als Fremdsprache sind hingegen nicht notwendig.

Zum Engagement “Deutschkurs für Ukrainer*innen” auf purpozed